von Frank Jähne, Chorsänger
Herzlich Willkommen, liebe Sänger*Innen und Freunde des Chorgesanges. Schön, dass Ihr diesen Text lest. Der Besuch bei uns zeigt Euren sehnlichen Wunsch nach Kultur.
Ob Ihr auf dem Sofa singt, in der Dusche trällert, beim Autofahren summt, oder pfeift, oder schnipst oder was auch immer ihr musikalisch tut. Bei uns könnt ihr das gemeinschaftlich tun. Ja, all das geht bei uns und noch viel mehr, denn trotz aller konzentrierter , einmal wöchentlicher Probenarbeit, kommt der Spaß bei uns nicht zu kurz. So soll es ja in einen Laienchor auch sein, oder? Schließlich treffen wir uns nicht auf Arbeit, sondern in unserer Freizeit. Übrigens: Bei uns ist erwünscht in die Hände zu klatschen, mit den Füßen oder den Köpfen rhythmisch zu wackeln, verführerisch mit den Augenlidern zu klimpern, um knisternde Stimmungen während unserer Auftritte zu erzeugen. Ja und warum? All das zaubert nicht nur ein Lächeln in die Gesichter der Sänger*Innen sowie unserer Zuhörern*Innen. Nein, es ist auch sehr entspannend. Hier gleich noch ein kleiner kosmetischer Hinweis: Singen lässt die Sorgenfalten zwar nicht ganz verschwinden, aber (!) zumindest nicht mehr so tief erscheinen. Ist das nicht dufte?
Der Gemischte Chor Rangsdorf
Also wie sieht es aus? Lust bekommen, dabei zu sein? Dann lernt uns persönlich kennen und singt probehalber bei uns mit! Wir freuen uns riesig auf euch!
Achso, wann und wo ist noch zu klären. In diesem Jahr leider nicht mehr und wann das im Jahr 2021 wieder geht, kann ja leider auch noch keiner sagen. Doch sobald bekannt ist, wann wir wieder singen, findest du diese Information genau hier (!) oder auf unseren anderen sozialen Plattformen, Versprochen!
Und nun, ein paar persönliche Weihnachtsworte von mir:
Weihnachten
Sind die Lichter angezündet, wird das traute Heim weihnachtlich herausgeputzt. Wie von Zauberhand stellen sich wohlige, kaum real steuerbare Gefühle ein. Eingekuschelt in mollig warme Decken oder mit dem Rücken am Kachelofen oder dem Heizkörper verweilend, schließen wir genüsslich die Augen und die Erinnerungen holen uns ein. Unsere Gefühle übermannen uns. Sie finden mit unbeschreiblicher Zielgenauigkeit den Weg in unsere Herzen. Zumeist sind es positive, wundervoll berührende, manchmal auch weniger schöne Erinnerungen.
Beide Facetten bewirken, dass uns dabei das eine oder andere Mal ein oder auch zwei Tränchen über unsere Wangen kullern. Erstaunlicherweise lässt man es mit einem Lächeln geschehen. Warum nur? Na, was für eine Frage; Weil es total normal ist und zeigt wie ereignisreich, überwältigend das so tief bewegende war. Und wie sehnlich sich jeder wünscht, genau das wieder erleben zu können bzw. zu dürfen.
Denken wir nur an das Jahr 2019.
Ein Jahr, gespickt mit vielen, manchmal unvorhersehbaren kuriosen Situationen. Alles begann mit unserem obligatorischen Auftritt bei der im Februar durchgeführten GCR-Karnevalsession. Nicht jedermanns oder -fraus Sache, aber für alle, die von uns dabei sind, immer wieder schön.
Der Chor bei seinem Karnevalsauftritt im November 2019
Unmittelbar danach begannen die Vorbereitungen für das alljährlich stattfindende Pfingstkonzert. Das Konzert selbst war unbeschreiblich toll. Der Zuspruch, deutlich gemacht durch ungewöhnlich viel Beifall unserer zahlreich erschienenen Konzertbesucher*Innen, war überwältigend. Einfach toll, zumal das Gesangsduo Ramona und Frank mit ihrem Auftritt – beide langjährige Mitglieder des Gemischten Chores – dem ganzen Geschehen mit ihren imposant vorgetragenen Schlagern und Stimmungsliedern das “I-Tüpfelchen” aufsetzten.
Danach ließen wir es etwas ruhiger angehen. Zunächst ein paar Tage Urlaub. Erholung ist für uns nämlich auch wichtig. Im Anschluss begann unweigerlich die schwerste Zeit für alle Sänger*Innen. Im Hochsommer, bei dreißig Grad und mehr, nicht etwa Badespaß, sondern Planung und beginnende Probenzeit für die folgenden Weihnachtsauftritte. Motivationsfindung und eiserne Disziplin ist an dieser Stelle oberstes Gebot.
Nur unter dieser Voraussetzung gelingt es, schöne Töne für das entsprechende Weihnachtslied zu finden. Das war im wahrsten Sinne schweißtreibend. Die Anstrengungen aber haben sich gelohnt.
Zeugnis dafür waren natürlich, wie sollte es anders sein, unsere zahlreichen Konzertbesucher*Innen: Egal ob beim örtlichen Adventkonzert in der Evangelischen Kirche Rangsdorf oder bei unserem Auftritt beim Männerchor Bestensee, dem Adventkonzert in der Gemeindekirche Schulzendorf, dem Auftritt anlässlich der Seniorenweihnachtfeier unserer Gemeinde oder auch das Mitsingkonzert für die ganze Familie auf dem Hof der Kulturscheune Rangsdorf.
Diese Phase wurde nur kurz unterbrochen durch die Einladung zur 100-jährigen Geburtstagsfeier des Gemischten Chores Frohsinn in der Gemeindekirche Groß Machnow im September 2019. Das war aber nicht weniger spektakulär als das, was wir im Jahr schon erlebt hatten. Zumal nicht unerwähnt bleiben darf, dass es uns gelang den Jubilaren ein außergewöhnliches Geschenk gemacht zu haben. Wer bekommt schon eine besondere, botanische Rarität: Die nie welkende Notenschlüsselblume. Diese kreative Idee entwickelte und realisierte mein Arbeitskollege Ronald Fischer mit mir zusammen. Doch ermöglicht hat es der Geschäftsführer der Firma „BMU Berlin GmbH“, Herr Torsten Neuhäuser, durch sein Sponsoring. An dieser Stelle, werter Herr Neuhäuser, noch einmal herzlichsten Dank für diese Unterstützung.
Die Seniorenweihnachtsfeier im Seehotel Berlin-Rangsdorf
Unerwähnt bleiben darf nicht, dass es noch eine weitere Unterbrechung während Weihnachtsprobenzeit gab. Hierbei ging es um unseren Auftritt zur Karnevalssession im Februar 2020. Dieser Termin wurde auf November 2019 vorverlegt. Sehr ungewöhnlich, doch hatte dies einen triftigen Grund. Der Auftrittsort für unseren Karneval ist ja traditionell das Seehotel Berlin-Rangsdorf. Dieser Spielort stand aber leider aus technischen Gründen für Februar 2020 nicht zur Verfügung. So hat sich der Vorstand des GCR sowie der Elferrat der Karnevalsabteilung dazu entschlossen, die Session in den November 2019 vorzuverlegen. Das bedeutete wiederum kurzfristig umdenken und Stimmungslieder proben sowie ein total neues Auftrittskonzept für den Chor zu entwickeln. Der Chor gestaltete seinen Auftritt nicht wie üblich als Blockauftritt, sondern erstmalig über die gesamte Veranstaltung verteilt. Soll heißen, wir gestalteten das Intro mit einem Rheinischen Karnevalskracher. Weiter ging es mit einem Klassiker und endete mit einem umgedeuteten Abschiedslied. Anstrengend und doch darf resümiert werden, rundum gelungen!
2020, … schon früh, sehr früh (!) wurden wir ausgebremst. Alle Planungen und Proben für unser Pfingstkonzert wurden wegen der Pandemie gecancelt. Wow, was für eine „bescheidene“ Situation. Keiner wollte aufgeben. Alle suchten nach Mitteln und Möglichkeiten, die Situation irgendwie zu retten. Die Drähte der sozialen Netzwerke glühten. Doch alles vergebens. Leider, leider …. Pfingstkonzert adé.
Nun, das Dramatische war, es setzte sich fast das ganze Jahr so fort. Einziger Lichtblick waren die wenigen genehmigten Wochen – unter strengen Corona-Auflagen – durchgeführten Singstimmproben für unsere Weihnachtsauftritte 2020. Nun – wie jedem wohl bekannt – es kam wieder die Zeit, in der es hieß: Ihr dürft nicht. Was für ein Drama. Na gut, nicht zu ändern. Nutzen wir die Zeit, um Kraft und Zuversicht zu tanken für das kommende Jahr. Sobald wir dürfen, werden wir umso rasanter durchstarten und unsere Vorstellungen für Euch, unsere Gäste, realisieren und hoffentlich eure Herzen erwärmen können. Bis dahin, Euch allen eine restlich verbleibende, hoffentlich gesunde, entspannte Vorweihnachtszeit.
Ein geruhsames Weihnachtsfest sowie ein tolles neues Jahr 2021, wünscht euer Gemischter Chor Rangsdorf.
Autor Frank Jähne